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PfundsFit – ein altbackenes Ernährungsprogramm

Abgelegt unter Abnehmen & Diät by Tobias am 02. Juli 2007

Die AOK hatte schon früher die tolle Idee, ihre Kunden mit der PfundsKur zum gesunden Leben zu bewegen. PfundsKur klang wohl zu altmodisch, weswegen man inzwischen das Programm auf PfundsFit umgetauft hat. Die Idee dahinter ist allerdings immernoch die Gleiche: Man bewegt Abnehmwillige in einem 4-Wochen-Programm zu gesunder Ernährung und mehr Bewegung. Ziel ist es, die Umstellung später auch noch langfristig weiterzuführen.

Vom Prinzip her, ist das Programm erstmal gar nicht so schlecht, man bezeichnet sich selbst nicht als „Diät“ und setzt beim aktiven Abnehmen auf viel Bewegung. Allerdings sind die propagierten Ernährungsgrundlagen, mit der verwendeten „Fettaugen“-Theorie, etwas altmodisch und wenig effektiv.

So teilt man den verschiedenen Lebensmitteln „Fettaugen“ zu, je mehr Augen desto „böser“ das Lebensmittel. Das Nahrungsfett nicht zwingend Körperfett bedeutet, ist hier leider völlig egal. Man setzt daher lieber auf kohlenhydratreiche Kost, die ja kein Fett enthält, und somit bedenkenlos gegessen werden kann.

An Gewicht verliert der Durchschnitts-„PfundsFitter“ 3 Kilo in 4-Wochen, was natürlich als Erfolg der PfundFit-Kur hervorgehoben wird. Leider ist es nunmal so wie bei jeder Diät, verlorene Kilo entsprechen nicht gleich Körperfett. Am Anfang verliert man viel Wasser und Magermasse aus der Muskulatur, sozusagen die 3 Kilo. Zudem ist der Teilnehmer-Durchschnitt auch nicht sehr repräsentativ, ca. 80% der Teilnehmer sind weiblich und haben ein Durschnitssalter von ca. 47 Jahren.[1] Also die klassische Personengruppe, die denkt an Gewichtsproblemen zu leiden und für solche „gesunden“ Programme empfänglich ist.

Hauptursache für Übergewicht ist nicht unser Nahrungsfett, das gab und gibt es schon immer, während Übergewicht erst mit der Industrialisierung immer mehr zugenommen hat. Ursache sind vielmehr die vielen mit Zucker, Geschmacksverstärkern und Zusatzstoffen vollgestopften Lebensmittel in den Regaltheken der Supermärkte. Diese bremsen den Fettstoffwechsel, heizen den Hunger an und sorgen dafür dass wir übers Essen nicht mehr soviel nachzudenken brauchen.

Wer auf natürliche Produkte setzt und seine üppigen kohlenhydrathaltigen Beilagen reduziert, braucht vom Nahrungsfett keine Angst mehr zu haben und kann die altmodische PfundFit-Kur getrost vergessen. Denn altbackene Ernährungsweisheiten führen schon seit Jahren nicht zum Erflog.

[1] http://www.aok.de/bawue/presse/Pfundsfit_Studie_2006.pdf

intueat.de

3 Kommentare zu 'PfundsFit – ein altbackenes Ernährungsprogramm'

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  1. am 30. Juli 2007 um 4:41 pm Uhr

    […] von admin […]


  2. am 10. Juni 2010 um 11:38 pm Uhr

    […] http://www.kilogucker.de/diaet/pfundsfit-ein-altbackenes-ernahrungsprogramm/ […]

  3. Gastuser sagte,

    am 29. Juni 2010 um 9:49 am Uhr

    schöner Artikel, bestätigt noch mal, dass Fett nicht immer böse sein muss. Und natürlich kann man auch von zu vielen Kohlehydraten verfetten, wenn diese nicht in dem Maße verwertet werden, wie sie zugeführt werden, landen diese auch als Körperfett auf den Hüften. Der AOK Ansatz scheint mir auch ein wenig veraltet. Der Bewegungsansatz ist allerdings immer gut!
    Einen neuen Ansatz bietet http://www.ernaehrungsberatung-shop.de, hier gibt es wirkliche individuelle Ernährungsberatung ohne Punkteliste weder für Fett noch anderes. Dazu kann hier auch jeder sein eigenes Programm entwickeln, denn die Mittel zum Selbstcoaching (z.B. protokolle & Wiegekarten) werden auch angeboten.