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Glutamat – Geschmacksvernichter und Dickmacher?

Abgelegt unter Abnehmen & Diät by Tobias am 27. November 2007

Wer kennt ihn nicht, den netten Geschmacksverstärker, der in fast allen industriellen Fertigprodukten steckt? Die Rede ist von Glutamat, oder wie es so schön auf den Verpackungen heisst: Mononatriumglutamat. Aber auch hinter weniger aussagekräftigen Namen, wie E620-625, Hefeextrakt oder Würze verbirgt er sich. Egal ob in Chips, Tütensuppen, Fertigsoßen, Fertigmenüs oder Streuwürze, fast überall steckt Glutamat drin. Ganz einfach nur, damit es toll schmeckt und wir immer mehr davon wollen. Durch den intensiven Geschmack geht aber nicht nur unser normales Geschmacksempfinden flöten, d.h. normale Lebensmittel schmecken plötzlich nur noch fad, ebenso soll Glutamat mitverantwortlich für Übergewicht sein.

Die Ernährungsforscherin France Bellisle vom Centre National de la Recherche Scientifique in Paris beobachtete zum Beispiel, dass Mahlzeiten mit größerem Appetit eingenommen werden, wenn sie Natriumglutamat enthalten.
Quelle: glutamat-nein.de

Auch Professor Michael Hermanussen von der Uni Kiel hat in Versuchen an Ratten festgestellt, dass diese durch Glutamat gefrässiger werden und durch die Verabreichung eines Rezeptorblockers, der die Wirkung des Glutamats an der Nervenzelle unterbindet, sich wieder normal verhalten.

Der indirekte Nachweis gelingt auch beim Menschen. „Wir haben stark übergewichtigen Menschen den Glutamatrezeptorblocker gegeben. Innerhalb von Stunden berichteten diese Patienten, dass der Essdrang nachlässt, und in der Folge nehmen sie ab.“
Quelle: Unizeit Nr. 35, 04/2006

Das Traurige an der Sache ist, dass viele Leute im Supermarkt penibelst genau auf den Fettgehalt und die Kalorienzahl schauen, bei Zusatzstoffen aber plötzlich alles egal ist.

Zudem finde ich die Verwendung von Fertigsoßen sowas von überflüssig. Erst kürzlich habe ich eine Werbung für Rinderrouladen gesehen, bzw. für die passende Fix-und-Fertig-Soße zum Anrühren. Der Hauptanteil des Gerichts besteht in meinen Augen aus dem Rindfleisch, eine Soße sollte aus dem Bratensaft und ein paar Zutaten, wie Salz, Pfeffer und etwas Mehl, auch ohne Tütenpulver herzustellen sein. Die Werbung zielt aber genau darauf ab, dass dieses Fleischgericht ohne die Fertigsoße nicht so perfekt zubereitet werden kann. Leider glauben das immernoch sehr viele und sind sogar noch vom intensiven und würzigen Geschmack der Glutamatsoße beeindruckt.

intueat.de

13 Kommentare zu 'Glutamat – Geschmacksvernichter und Dickmacher?'

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  1. Mike Seeger sagte,

    am 28. November 2007 um 11:27 am Uhr

    Ja, ja, das liebe Glutamat. Leider ist es nicht so, dass dieses nur in Fertiggerichten, Brühen, Saucen etc. zu finden ist, auch nicht nur im Supermarkt. Der überwiegende Teil der Wurst – auch der vom Lieblingsschlachter – enthält Glutamat. Das sehen wir bloß nicht, die Inhaltsstoffe stehen nicht auf den Wurstscheiben.
    Großes Problem ist, dass schon jetzt viele Kinder an diesen Kunstgeschmack namens „Umami“ so gewöhnt sind, dass sie das gut gekochte Gulasch der Oma gar nicht mögen. Eine Brühe aus Fleisch und Knochen mit Wurzelgemüsen gekocht? Ohne Maggi ungenießbar. Ich bin für ein generelles Verbot von Glutamatzusätzen. Vielleicht gründe ich da mal einen Verein …
    Gruß
    Mike

  2. Tom sagte,

    am 28. November 2007 um 4:04 pm Uhr

    Ich stimme Dir zu, für Soßen oder viele andere Sachen kann man getrost auf Fixprodukte verzichten – meistens. Aber ich bin immer noch der Meinung, dass es heutzutage kaum möglich ist, glutamatfrei (und süßstoffrei 😉 ) zu leben, wenn man nicht gänzlich auf Restaurantbesuche oder Essen auswärts verzichten will, seine Mahlzeiten nicht auf Tage hinaus vorplant und vorkocht sowie entsprechend einkauft.
    Wir kochen überwiegend selber, aber wenn es mal schnell gehen muss, dann gibt es zum Beispiel Nudeln mit einer Fix-Soße oder Soße aus dem Glas. Und wie im Kommentar oben schon genannt – Wurst ist dann auch tabu!


  3. am 28. November 2007 um 7:00 pm Uhr

    Web-Snacks 21: Gen-Soja, Glutamat, Gen-Burger-Video, Quecksilber-Thunfisch…

    Beim Kilogucker gibt es einen sehr sch”nen Artikel ber Glutamat….

  4. Mike Seeger sagte,

    am 28. November 2007 um 7:24 pm Uhr

    @Tom: Sauce aus dem Glas gibt es auch ohne Glutamat, wobei die Tomate an sich schon natürliches Glutamat enthält, genau so, wie Parmesankäse z. B. Auch wenn es schnell gehen muss, kann man auf Glutamat verzichten. Bei dem Discounter, der mit A anfängt und mit ldi aufhört, gibt es kaum glutamathaltige Produkte. Auch die Wurst ist glutamatfrei. Lediglich Körnerbrühen und einige TK- und Frischfleischprodukte einthalten G. Fertiggerichte von Frosta sind ebenfalls ohne den Geschmacksverstärker hergestellt.
    Dass die Leute im Maggi-Kochstudio alle so unheimlich fröhlich sind, liegt bestimmt nur daran, dass das Glutamat die alle schon verblödet hat. Ist natürlich reine Vermutung 😉

  5. Tobias sagte,

    am 29. November 2007 um 11:17 am Uhr

    Ja, bei einem Anti-Glutamat-Verein wäre ich auch dabei. 🙂

    Ich kann Mike nur zustimmen, es gibt viele Saucen und Produkte ohne Glutamat, aber eben leider nicht so oft im Supermarkt um die Ecke.

    Die Menge in der Tomate ist eher unkritisch, bei Tomatenmark aus der Tube hingegen ist die Konzentration schon wesentlich höher. Auch Soja-Soße enthält relativ viel natürliches Glutamat, also auch da lieber sparsamer damit umgehen.


  6. am 30. November 2007 um 1:00 am Uhr

    […] den Einsatz von Glutamat für unbedenklich, gibt es neuere Studien, die von dickmachenden und schädigenden Folgen des Appetitverstärkers […]

  7. Tom sagte,

    am 03. Dezember 2007 um 10:40 pm Uhr

    Na da habe ich ja Glück, dass ich oft bei A und ldi einkaufe 🙂

  8. Agilla sagte,

    am 10. Dezember 2007 um 11:09 am Uhr

    Man kann auch gesund kochen und schnell kochen.
    In der Zeit in der man im Supermarkt ein Fertigglas also Fleisch und Soße kauft, kann man auch eine Packung Tomaten und 1/2 Pfund Gehacktes kaufen.
    Gehacktes so wie es ist krümelig anbraten im Topf, Tomaten darauf abschmecken mit Kräutern und Fertig. In der Zwischenzeit dürften die Nudeln auch fertig sein.

    P.S. natürliches und künstliches, durch die Industrie zugesetztes, Glutamat bitte nicht in einen Topf werfen, sie haben nämlich unterschiedliche Andockstellen.

  9. Agilla sagte,

    am 10. Dezember 2007 um 11:10 am Uhr

    Nachsatz,

    bei Tomaten meinte ich die pürierten, also mit Soße aus dem Tetrapack
    LG
    Agilla


  10. am 29. Dezember 2007 um 7:00 pm Uhr

    Silvester-Snack: Chips ohne Paprika…

    Glutamat in Hefeextrakt enthalten ist. Wie problematisch es ist, wusste er nicht. Ich habe ihm dann diesen Link zum Kilogucker gegeben. Vielleicht „ndert sich ja dadurch in Zukunft etwas. Mich wrde es freuen wieder Paprika-Chips ohne schlechtes…


  11. am 10. Januar 2008 um 6:59 pm Uhr

    […] ich bin kein Freund von Zusatzstoffen, Geschmacksverstärken, Glutamat und Co, die in vielen Fertiggerichten stecken. Ich kann meinen Lesern das Buch getrost empfehlen, es […]


  12. am 23. Januar 2008 um 9:53 pm Uhr

    […] es in der Reportage ausser dem Fett wenig auszusetzen. Eine Low Fett 30-Pizza ist also auch mit Glutamat und Co kein […]


  13. am 21. Juni 2011 um 4:16 pm Uhr

    […] werden. Gentechnisch veränderte Organismen sind bei Bio-Produkten ebenso Verboten, wie künstliche Zusatzstoffe bei der weiteren Verarbeitung der […]