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Abnehmen mit der Glyx-Diät?

Abgelegt unter Abnehmen & Diät by Tobias am 24. November 2011

ApfelMit Hilfe der Glyx-Diät soll es möglich sein, das Körpergewicht durch Reduzierung des Glykämischen Indexes zu verringern. Durch Orientierung an Glyx-Diättabellen wird ein beständiges Abnehmen versprochen. Der Begriff Glyx-Diät erhielt seinen Namen durch den sogenannten Glykämischen Index, welcher anzeigt, inwiefern sich der Gehalt von Blutzucker nach dem Essen eines Lebensmittels erhöht. Damit beruht diese Diät auf der Theorie, dass der Körper bei hohem Blutzuckerspiegel verstärkt das Hormon Insulin ausschüttet, welches ein rasches Absinken des Spiegels verursacht. Eine der Konsequenzen aus dieser Körperreaktion sind Heißhungerattacken. Zudem fördert ein hoher Insulinspiegel die Speicherung von aufgenommenem Fett, anstelle dieses abzubauen. Somit baut die Glyx-Diät ihren Erfolg auf der Annahme, dass eine Konzentrierung auf den Konsum von Lebensmitteln mit einem niedrigen Glykämischen Index schlank macht.

Diverse langjährige Studien von Mediziner und Ernährungswissenschaftlern haben jedoch gezeigt, dass die Glyx-Diät für eine gesunde Ernährung oder gar für eine Gewichtsreduzierung nicht geeignet ist. So propagiert diese Diät, dass lediglich die Reduzierung vom Glykämischen Index fürs Abnehmen entscheidend ist, und nicht wie viel Energie und Fett dem Körper zugeführt wird. Fett ist jedoch ebenfalls ein bedeutender Faktor bei der Entstehung von Übergewicht und so sollte die gesamte Nahrungsenergiemenge nicht zu hoch sein, unbeabsichtigt davon, was die Glyx-Tabelle vorgibt.

Zudem werden ernährungswissenschaftliche Fakten mit falschen oder nicht bewiesenen Annahmen vermengt. So stimmt es, dass rasch absorbierte Kohlenhydrate einen hohen Blutzuckerspiegel und eine verstärkte Insulinausschüttung verursachen, die wiederum bei zu kalorienreicher Ernährung zur Fetteinlagerung führt. Doch die Orientierung an den Glykämischen Index als einzigen Faktor beim Abnehmen ist unpraktikabel, weil die Blutzuckerwirksamkeit von diversen weiteren Faktoren mit beeinflusst wird, zum Beispiel vom Flüssigkeitsanteil eines Lebensmittels oder seiner Temperatur.

Ein weiterer Kritikpunkt an der Glyx-Diät ist die isolierte Betrachtung der Nahrungsmittel, da dadurch sinnwidrige Empfehlungen entstehen. So besitzen laut Glyx-Tabelle die kalorienarmen und gehaltvollen Kartoffeln einen beträchtlichen Glykämischen Index, was sie wenig empfehlenswert macht. In Kombination mit anderen Gemüsesorten, welche einen geringen Glykämischen Index angeben, dürfen sie jedoch verzehrt werden. Würde man die Kartoffeln nun in Fett rösten, so zum Beispiel als Pommes Frites, erreichen sie auch einen akzeptablen Glykämischen Index, obgleich sie in dieser Zubereitungsform einer Gewichtsreduzierung nicht förderlich sind.

Somit gibt es bisher weder nachhaltige Beweise und Gründe dafür, dass die Glyx-Diät andere diätetische Eingriffe – wie beispielsweise die Reduzierung des Fettanteils – in Wirksamkeit übertrifft, noch dass die Reduzierung der Glykämischen Last in Nahrungsmitteln überhaupt zu einer anhaltenden Körpergewichtsverringerung führt. Daher ist die Glyx-Diät als alleiniges Konzept nicht empfehlenswert. Lediglich die Reduzierung der einfachen Kohlenhydrate kann als Ansatzpunkt in eine ausgewogene Ernährung übernommen werden.

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